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Blick hinter die Kulissen des Stuttgarter Flughafens

Wie viele Menschen arbeiten eigentlich am Flughafen? Wie viele Flugzeuge starten und landen täglich in Stuttgart? Und wie viele Liter Wasser fasst ein Flughafen-Feuerwehrauto?

Mit diesen und vielen weiteren Fragen haben sich unsere Sechstklässler*innen im Geographie-Unterricht beschäftigt. Am 1. April tauschten unsere 6er dann das Klassenzimmer gegen Rollfeld und Terminal – und erhielten einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Flughafens Stuttgart, der für Besucher*innen normalerweise verschlossen bleibt.

Die Führung startete im Konferenzraum des Flughafens mit einem kurzen Einführungsvideo. Darin wurde erklärt, dass der Flughafen Stuttgart bereits auf eine 100-jährige Geschichte zurückblickt und eher zu den kleineren Flughäfen zählt. Er ist auf Kurz- und Mittelstreckenflüge spezialisiert. Damit jedoch auch größere Maschinen wie der Airbus A380 landen können, wurde die Landebahn im Jahr 1996 verlängert. Täglich starten und landen rund 400 Flugzeuge. Und dass dabei alles reibungslos funktioniert und die Flugzeuge im Minutentakt starten können, ist kein Zufall. Am Flughafen Stuttgart arbeiten rund 11.000 Menschen – von den Crews im Flugzeug über Fluglotsen, Sicherheitspersonal, Feuerwehr, Techniker bis hin zum Personal der Gepäckabfertigung.

Alle Schülerinnen und Schüler durchliefen – wie echte Fluggäste und das gesamte Flughafenpersonal – den Sicherheitscheck. Scheren, Deos und Metallgegenstände mussten abgegeben werden, denn am Flughafen gelten strenge Sicherheitsvorschriften.

„Unser Guide gab uns Warnwesten und erklärte uns alles – von der Sicherheitskontrolle bis zur Flughafenfeuerwehr.“
Julian (Klasse 6d)

Mit einem eigens für die Max-Eyth-Realschule reservierten Flughafenbus ging es weiter in Richtung Zoll. Dort berichteten die Zollbeamten nicht nur von ihrer Arbeit, sondern zeigten auch einige besonders kuriose Funde: Neben gefälschten WM-Pokalen wurden im Gepäck sogar exotische Tiere wie Alligatoren, Skorpione und Schlangen entdeckt und sichergestellt. Eindruck machte auch der Einsatz der Spürhunde – allen voran der Schäferhund „Spike“, der speziell auf den Geruch von Drogen und Falschgeld trainiert ist.

Der nächste Halt: die Flughafenfeuerwehr. Die dort eingesetzten Spezialfahrzeuge beeindruckten auf ganzer Linie. Ein typisches Löschfahrzeug bringt stolze 39 Tonnen auf die Waage, leistet 750 PS und kann bis zu 12.000 Liter Wasser mit einer Geschwindigkeit von 8.000 Litern pro Minute abgeben – der Tank ist also in weniger als zwei Minuten leer. Vorgestellt wurde auch ein umgebauter, elektrisch betriebener Flughafenbus, der heute als mobiles Triage- und Versorgungsfahrzeug dient. Schnelligkeit ist am Flughafen entscheidend – das gilt auch für die Feuerwehr. Spätestens drei Minuten nach Alarmierung muss das erste Einsatzfahrzeug vor Ort sein. Um das zu ermöglichen, sind die Feuerwehrkräfte schon nach weniger als 30 Sekunden einsatzbereit. Ihre spezielle Ausrüstung erlaubt es ihnen, blitzschnell in die Einsatzkleidung zu schlüpfen – Effizienz auf höchstem Niveau!

Ein ganz besonderes Highlight war der Besuch auf der 3,3 Kilometer langen und 45 Meter breiten Landebahn. Unsere Schüler*innen durften tatsächlich aussteigen – in einen Bereich, der normalerweise ausschließlich Flugzeugen und autorisiertem Fachpersonal vorbehalten ist. Auf der Start- und Landebahn ist ein schwarzer Mittelstreifen zu sehen. Dieser Mittelstreifen besteht aus Gummiabrieb von den Reifen der landenden Maschinen. Rund 1,5 Tonnen sammeln sich davon jedes Jahr an – die müssen natürlich regelmäßig entfernt werden. Zudem bekamen wir einen spannenden Einblick in all das, was direkt nach der Landung eines Flugzeugs passiert: parken, Bodenstrom anschließen, reinigen, betanken, Technik checken, Catering auffüllen, Crew briefen – und das alles in nur 30 Minuten, bevor die Maschine schon wieder zum nächsten Ziel abhebt.

Auch das Thema Umwelt- und Klimaschutz spielt am Flughafen Stuttgart eine große Rolle. Ziel ist es, bis 2040 weitestgehend emissionsfrei zu arbeiten. Schon heute wird auf Bodenstrom statt Dieselaggregate gesetzt, was jährlich rund 100.000 Liter Diesel einspart. Viele Fahrzeuge am Flughafen – wie Gepäckwagen und Shuttlebusse – fahren bereits elektrisch. Zusätzlich ist der Einsatz von Wasserstoff- und Solartechnologie geplant.

Dann ging es zur Gepäckabfertigung im Keller des Flughafens. Täglich laufen tausende Koffer über ein vier Kilometer langes Förderband. Die Koffer werden dabei mehrfach gescannt, bevor sie ins richtige Flugzeug gelangen. Und wenn ein Koffer nicht abgeholt wird, wird er ein halbes Jahr aufbewahrt und anschließend versteigert.

Zum Abschluss der Führung zeigte sich noch einmal die ganze Faszination des Flughafens: Wir warfen einen Blick in den riesigen Hangar, in dem mehrere Flugzeuge gleichzeitig gewartet werden können, entdeckten die benachbarte Flugschule, die stationierten Hagelflieger und Privatjets – und natürlich die imposanten Kerosin-Tanks mit einem Fassungsvermögen von 4,5 Millionen Litern, befüllt über eine Leitung vom Hafen in Plochingen.

Gegen 13 Uhr ging es wieder zurück nach Backnang – bereichert durch zahlreiche Eindrücke, neues Wissen und spannende Einblicke in die vielfältigen Abläufe des Flughafens Stuttgart. Ein eindrucksvoller Klassentag ging zu Ende – mit vielen neuen Einblicken in die Welt des Fliegens und einem ordentlichen Wissens-Boost rund um Technik, Logistik und Umweltschutz am Flughafen.

Unser herzlicher Dank gilt dem Team von FlySTR für die engagierte Führung und den eindrucksvollen Blick hinter die Kulissen des Stuttgarter Flughafens.

Eindrücke unserer Schüler*innen

„Die Privatjets waren cool und dass die Piloten uns bei der Landung gewunken haben“

„Es war sehr aufregend hinter den Kulissen zu sehen und wie viel Arbeit es braucht, um ein Flugzeug bereit zu machen zum Fliegen“

„So nah an einem echten Passagierflugzeug zu stehen – das war richtig faszinierend!“

„Ich finde, es ist schon verrückt, dass unsere ganze Schule in einen einzigen Airbus A380 passt“